Was ist ein Schüler*innenHaushalt?
Ein Schüler*innenHaushalt ist ein standardisiertes und kostengünstiges Instrument zur Beteiligung von Schüler*innen an Entscheidungsprozessen und wurde in Deutschland und Österreich bereits mehr als 50 Mal erprobt.
In einem mehrstufigen Verfahren stimmen Schüler*innen über die Nutzung eines von der Kommunalverwaltung zur Verfügung gestellten Budgets ab. Ideen und Verbesserungsvorschläge können von diesen selbst eingebracht und diskutiert werden.

Wozu ein Schüler*innenHaushalt?

Durch einen Schüler*innenHaushalt werden alle Schüler*innen gleichermaßen angesprochen und in einen Prozess erlebbarer Politik eingebunden. Sie lernen dabei ihre Verantwortung als gestaltender Teil der Gesellschaft wahrzunehmen.
Dem Recht auf Mitsprache wird durch Schüler*innenHaushalte nachgekommen. Der demokratische Prozess zeigt zusätzlich die Bedürfnisse von Schüler*innen auf.
Wie funktioniert ein Schüler*innenHaushalt?
In einer Auftaktveranstaltung werden alle Schüler*innen und Lehrer*innen über den Prozess informiert – optimaler Weise auch unter Teilnahme der Gemeindevertretung, die das Budget zur Verfügung gestellt hat. Anschließend können Ideen und Verbesserungsvorschläge von den Jugendlichen eingereicht werden.

Wer wirkt mit?

Für die Organisation eines Schüler*innenHaushalts wird ein Planungsteam gegründet. Dieses setzt sich aus freiwilligen Schüler*innen zusammen. Dabei wird das Planungsteam von ein bis zwei erwachsene Begleitpersonen unterstützt.
Das Planungsteam plant den Ablauf und die Umsetzung des Schüler*innenHaushalts. Es ermöglicht allen Schüler*innen der Schule Ideen einzureichen, über den Einsatz des Budgets abzustimmen und und kümmert sich um die Umsetzung der Gewinneridee.
Was wird umgesetzt?
Welche Maßnahmen durch einen Schüler*innenHaushalt realisiert werden, hängt stark von den Schüler*innen selbst ab. Diese bringen selbst Verbesserungsvorschläge ein, für die fünf unterstützende Unterschriften erforderlich sind.
Theoretisch kann jeder Vorschlag, der mit dem Budget zu vereinbaren ist, umgesetzt werden. Die Ideen sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von Spinden über Lerninseln und Volleyballplätzen bis hin zu Döner-Imbissen.
Es zeigt sich immer wieder, dass die Kommunikation zwischen den Schüler*innen zu einer sinnvollen und zielführenden Verwendung des Budgets führt. Offensichtliche Spaßvorschläge haben sich bisher in keinem der über 50 durchgeführten Schüler*innenHaushalten in Deutschland oder Österreich durchgesetzt. Dies zeigen auch die von uns dokumentierten SchülerHaushalte in Österreich.

HEIKE
„Ein zusätzlicher Drucker für Schüler*innen im zweiten Obergeschoß der Schule wäre wirklich notwendig.“

CHRISTIAN
„Ich wünsche mir freies WLAN für alle Schüler*innen im gesamten Schulgebäude.“

JULIA
„Mehr Sitzgelegenheiten auf den Gängen würden die Kommunikation zwischen den Schüler*innen fördern.“
Initiative ergreifen!

Meist werden Schüler*innenHaushalte von MitarbeiterInnen der Kommunalverwaltung initiiert. Oft zeigen auch Schulleitungen selbst Initiative und sezten sich für einen Schüler*innenHaushalt ein. Dafür kann sie mit der Verwaltung in Verbindung treten. Aber auch Schüler*innen selbst können die Schulleitung oder die Verwaltung dazu motivieren, einen Schüler*innenHaushalt an ihrer Bildungseinrichtung durchzuführen.
Bisherige Erfolge?
Der kurze Videoclip zeigt die Erfolge des Schüler*innenHaushalt an der HAK und BAKIP in Bruck an der Mur.
Mehr Details zu diesem Projekt sind hier zu finden.
WEBNEWS: Gelebte Jugendbeteiligung an der HAKIP Bruck – das Pilotprojekt „Schüler*innenHaushalt“ wurde erfolgreich umgesetzt – kürzlich wurden die ausgewählten Neuanschaffungen präsentiert.
Posted by HiWay-TV on Montag, 28. September 2015