Der zweite Schülerhaushalt in der Steiermark stärkte das Demokratiebewusstsein von 480 SchülerInnen. Drei Verbesserungsvorschläge konnten nach geheimer Wahl bereits realisiert werden. Die eingesetzte Webseite förderte Transparenz und einfache Umsetzung.
Die Stadtverwaltung Bruck an der Mur stellte den SchülerInnen der AHS für die Durchführung des zweiten SchülerHaushalts in der Steiermark € 5.000.- für das praktische Erfahren von Demokratie zur Verfügung. Und das mit Erfolg: es nahmen 480 SchülerInnen am SchülerHaushalt teil mit Verbesserungsideen für ihre Schule, Diskussionsbeiträgen bzw. stimmten in geheimer Wahl ab. Neue Sitzgelegenheiten im Schulhof, ein Wohlfühl-Aufenthaltsraum und W-LAN in der Pausenhalle waren die drei meist gewählten Vorschläge, die 2016 umgesetzt werden konnten. Die Durchführung lief erstmals in Österreich über die Online-Plattform, die an über 20 deutschen Schulen bereits erfolgreich eingesetzt wurde.
Online-Plattform erstmals in Österreich eingesetzt
In die Steuerungsgruppe für den SchülerHaushalt war neben der Schulleitung und der Jugendreferentin Aysha Khosravi auch das Team der SchulsprecherInnen eingebunden. Die Stadtverwaltung setzte den Impuls für den SchülerHaushalt und stellte neben dem Budget auch die Informationsmaterialien bereit.
Bei der Durchführung des SchülerHaushalts kam in Österreich erstmals die Online-Plattform zum Einsatz, die von Dialog Plus unterstützt wird. Dort wurden die Vorschläge der SchülerInnen erfasst und konnten eingesehen bzw. bewertet werden. Die Steuerungsgruppewurde hielt auf der Online-Plattform die Realisierbarkeit der Ideen für alle einsehbar fest. Diese Transparenz für die SchülerInnen, die Übersichtlichkeit und die deutlich einfachere Erstellung der Wahlzettel waren für die Jugendbeauftragte die wichtigsten Erleichterungen durch die Verwendung der Online-Plattform. Die SchülerInnen waren über die Einbindung in den demokratischen Prozess samt Wahlkabine und -urne wie auch die Umsetzung im gleichen Schuljahr begeistert.
Unterstützung bei transparenter Umsetzung und Wahlprozess
Die drei stimmenstärksten Vorschläge, die sich mit dem Budget von 5.000 € realisieren ließen, wurden umgesetzt. Darunter fielen neben Sitzgelegenheiten für den Schulhof und der Einrichtung eines Wohlfühl-Aufenthaltsraums auch die Ausstattung der Pausenhalle mit einem WLAN-Router. Am 14. Oktober konnten diese den SchülerInnen „offiziell übergeben“ werden.
Darüber hinaus wurde die Schulleitung auch auf Bedürfnisse der SchülerInnen aufmerksam, die aus dem schuleigenen Budget in den kommenden Schuljahren realisiert werden können. Neben dem Verständnis für Demokratie und Beteiligung war eine stärkere Verbundenheit und Zusammenarbeit der SchülerInnen mit ihrer Schule zu spüren. Diese machten auch deutlich, dass durch ihre Mitentscheidungsmöglichkeit, über ein von der Stadt zur Verfügung gestelltes Budget, ihre Wertschätzung gegenüber der Stadt stieg.
Die positiven Erfahrungen mit dem Partizipationsprojekt sowohl an der HAK / BAKIP als auch an der AHS motiviert die Stadt auch 2017 einen weiteren SchülerHaushalt zu initiieren.